Jahrhundert-Hochwasser: Betroffene können sich auch weiterhin beim DRK melden
Während zahlreiche Betroffene der Hochwasserkatastrophe noch immer auf staatliche Fördergelder warten, wissen viele nicht, an wen sie sich wenden können oder wie die Anträge ausgefüllt werden. Das DRK Witten hilft daher auch weiterhin Betroffenen aus Witten, Bochum, Dortmund und dem Ennepe-Ruhr-Kreis mit einer Beratungsstelle vor Ort und einem unbürokratischen Spendentopf.
Die Bilder vom verwüsteten Ahrtal gingen um die Welt. Auch im Sauerland, Ruhrgebiet oder dem Ennepe-Ruhr-Kreis sowie in anderen Regionen NRWs hat das Jahrhunderthochwasser im vergangenen Juli schwere Schäden angerichtet. Selbst nach einem halben Jahr sind viele noch nicht behoben.
Dies liegt zum einen an den fehlenden finanziellen Mitteln. In manchen Fällen greifen die abgeschlossenen Versicherungen nicht und bei den staatlichen Hilfen hakt es ebenfalls noch. Entweder an der Auszahlung oder bereits an der Antragstellung. Denn insbesondere Menschen, die wenig mit dem Internet vertraut sind, wissen oftmals nicht, an wen sie sich wenden können.
Das DRK hilft schnell und unbürokratisch – auch mit Spenden
Dabei gibt es auch sechs Monate nach dem Hochwasser noch die Möglichkeit, Anträge für Förderungen zu stellen, berichtet Leonie Stapelfeldt vom Kreisverband Witten. Sie koordiniert die Hochwasserhilfe des DRK für Bochum, Dortmund, Witten und die umliegenden Städte. „Wir unterstützen Betroffene weitreichend bei der Antragstellung und übernehmen auch das Ausfüllen der Formulare, wenn beispielsweise kein eigener Computer oder eine andere Barriere vorhanden ist“. Besonders hat sie das Schicksal einer 87-Jährigen aus Witten berührt, die nahe der Ruhr "In der Lake" im Stadtteil Herbede wohnt. Denn als das Wasser immer höher stieg, konnte die Seniorin ihr Haus nicht mehr verlassen und musste an ihrem Geburtstag vom DLRG mit einem Rettungsboot in Sicherheit gebracht werden. Nicht gerettet werden konnten dagegen Einrichtungsgegenstände und Haushaltsgeräte, die sie zunächst selbst Stück für Stück ersetzte, schildert die Ansprechpartnerin des DRK, die glücklich ist, dass sie der Rentnerin Fördermöglichkeiten aufzeigen und beim Antrag beraten konnte.
Das DRK hilft schnell und unbürokratisch – auch mit Spenden
Neben den Beratungsstellen vor Ort, den sogenannten Quartiersbüros, unterstützt das Deutsche Rote Kreuz Betroffene auch mit Spenden. „Wenn Versicherungen nicht zahlen oder aufgrund bürokratischer Fallstricke keine staatlichen Gelder gewährt werden, sind ganze Existenzen schnell gefährdet“, so Carolin Lindinger, Geschäftsführerin beim DRK Witten: „Wir freuen uns daher, den Betroffenen dank der Spenden schnelle und unbürokratische Hilfe leisten zu können.“
Die Menschen in den Schadensgebieten benötigen nicht nur Unterstützung in praktischen und finanziellen Fragen, sondern auch Zuspruch und Ermutigung sowie Maßnahmen zur Stärkung ihrer Resilienz. Hierfür hat das DRK das Projekt „Herz und Seelenhilfe“ ins Leben gerufen. Ein offenes Ohr für ihre Sorgen finden Menschen bei der DRK-Hochwasserhilfe in Witten.
Betroffene finden Ansprechpartner für Unterstützung bei Hochwasserschäden in Form von Spenden, Beratung und Hilfestellung bei Anträgen unter www.drk-quartiere.de oder können sich bei Leonie Stapelfeldt unter der Telefonnummer 02302 91016-342 direkt informieren. Öffnungszeiten des Büros des Hochwasserhilfe und weitere Informationen finden Interesssierte hier.